Königlich - Sächsische Artillerie

19. Jahrhundert ( napoleonische Zeit )

Der sächsische Regent Anfang des 19. Jahrhunderts war ...

 

Friedrich August III

* 23. Dezember 1750  5. Mai 1827

 

Er war der letzte Churfürst und als Friedrich August I, der erste König von Sachsen.

Man stellt uns immer wieder die Frage, warum die sächsischen Soldaten in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) die Seite wechselten.

 

Ein Blick in die Geschichte.

Das Grenadierbataillon von Oberstleutnant aus dem Winkel in der Schlacht bei Jena und Auerstedt (1806)

(das Grenadierbataillon im Karree)

 

Im Jahre 1806 kämpften die sächsischen Truppen an der Seite Preußens gegen Napoleon.

Als diese verbündete Armee am 14. Oktober in der Schlacht bei Jena vernichtend geschlagen wurde, entwickelte sich der Rückzug zu einer katastrophalen Flucht.

Das sächsische Grenadierbataillon von Oberstleutnant aus dem Winkel allerdings hielt stand, so dass sogar der preußische Oberbefehlshaber Fürst zu Hohenlohe in dessen Mitte flüchtete und es einige Zeit lang selbst anführte. Das Bataillon gewährte ihm einen sicheren Rückzug.

Die fliehenden preußischen Truppen hatten verzweifelt ihre Waffen weggeworfen und gehorchtem keinem Offizier mehr. Das Grenadierbataillon jedoch ging, vom Feind unablässig bedrängt, in voller Ordnung und in gemäßigtem Schritt zurück. Es hatte ein Karree gebildet und bot dem Feind festen Widerstand. Sobald es Luft hatte, ließ der Oberstleutnant die Trommeln schlagen und zog mit Musik ab.

Das beeindruckte sogar Napoleon, der diesen Vorgang beobachtete.

 

Von Preußen, dessen Staats- und Armeeführung sich kopflos nach Osten absetzte, völlig allein und auch ohne jede Nachricht gelassen, musste Friedrich August mit Napoleon, dessen Truppen alsbald Sachsen besetzten, Frieden schließen.

Am 11. Dezember 1806 wurde in Posen durch die Bevollmächtigten beider Seiten der Friedensvertrag unterzeichnet. Sachsen mußte dem Rheinbund beitreten und wurde dafür, wie zuvor Bayern und Württemberg, zum Königreich erhoben.

 

König Friedrich August I

 

 

Das Land war noch fest in der Hand Napoleons und wurde gleichzeitig zum zentralen Kriegsschauplatz. Im Herbst 1813, zu Beginn der Völkerschlacht, standen der einheimischen Bevölkerung, immerhin

ca 2 Millionen Einwohner, knapp 1 Million französische Soldaten gegenüber.

Offen drohte Napoleon dem König, er werde Sachsen als feindliches Gebiet betrachten und entsprechend handeln, sollte Friedrich August die Seiten wechseln.

Friedrich Augusts Handlungsspielraum war folglich stark eingeschränkt, wollte er nicht leichtfertig das Wohl seines Volkes aufs Spiel setzen. Zugleich war dem König noch sehr die Erinnerung daran lebendig, dass Preußen ihn 1806 einfach im Stich gelassen hat.

 

Während der Schlacht hielt sich unser König in Leipzig auf.

Bei Paunsdorf (östlich von Leipzig) wechselten zu diesem Zeitpunkt an die 3 Tausend sächsische Soldaten mit ihren Geschützen die Seite. ... Sie kämpften nicht gegen ihren König. Sie kämpften nicht für Preußen. Sie kämpften und starben für ihre Heimat.  

 

König Friedrich August I

 

Noch zu Lebzeiten wurde Friedrich August, von seinem Volk, der Beiname „der Gerechte“ gegeben.

 

sächsische Artillerie um 1806

sächsische Artillerie, im August 1813,

in Großbeeren